Beim DRK in Weißwasser ging jetzt ein Homeschooling-Projekt für Kinder und ihre Eltern zu Ende. Fortsetzung erwünscht.
Weißwasser. Liah ist ein begeistertes Eishockeymädel und hat beim Start der neuen Welpenliga-Saison im Fußball mit ihrem Team den zweiten Platz erkämpft. Sie kann auch schon richtig gut mit einem Tablet umgehen.
Weißwasser. Liah ist ein begeistertes Eishockeymädel und hat beim Start der neuen Welpenliga-Saison im Fußball mit ihrem Team den zweiten Platz erkämpft. Sie kann auch schon richtig gut mit einem Tablet umgehen. Vor allem das Rechnen mit den Grundzahlen macht ihr großen Spaß. Zusammen mit ihrer Mama nahm sie an dem Projekt „Homeschooling – Lernen in der digitalen Welt“ teil. Die Weißwasseranerin Madlen Riedel, die selber als Erzieherin arbeitet, empfindet das Projekt als „eine 1ASchulvorbereitung“. Es gebe so viele Apps, die das Lernen der Grundschüler unterstützen. Da eine Orientierung zu haben, sei schon wichtig, aber vor allem, dass für die Kinder der Spaß im Vordergrund steht. Einmal die Woche, jeweils anderthalb Stunden am Dienstag- oder Mittwochnachmittag, erhielten die Mädels und Jungs zusammen mit jeweils einem Elternteil im Eltern- und Familienbildungszentrum des DRK Kreisverbands Weißwasser einen Einblick in die digitale Welt. Vermittelt wurden Grundkenntnisse bei der Handhabung der Geräte. Die Kinder arbeiteten mit verschiedenen Programmen; lernten, wie man sich selbstständig etwas herunterlädt, durften natürlich auch mal spielen, beschrieb Projektleiterin Heike Marko die Kurs-Inhalte. Eltern erfuhren beispielsweise, welche Apps kostenlos nutzbar sind. Gestartet war das Projekt im August 2021 mit sechs Kindern und deren Eltern. Zwei von ihnen, Lea und Jardon, sind inzwischen Schulkinder. Stolz zeigten sie bei der Abschlusspräsentation vor einigen Tagen, wie sie bereits mit dem Tablet umgehen können.
Zur Überraschung der Kinder gab es für die beiden wie auch für Taylor, Liah, Nele, Anika und Carly („mit C wie Computer“) Urkunden fürs Mitmachen. „Der erste Kurs lief so erfolgreich, dass wir unbedingt weitermachen wollten“, erzählte Heike Marko, die als Kita-Sozialarbeiterin beim DRK-Kreisverband tätig ist. Zeitweise hätten die Corona-Kontaktbeschränkungen dem Team zu schaffen gemacht, doch insgesamt konnten 136 Mädchen und Jungen mit den ersten Schritten in die digitale Welt vertraut gemacht werden. „Stolz ohne Ende“ ist Vorstandsmitglied Maik Warich, „wie sich die Mitarbeiterinnen reingekniet und das Projekt trotz der Corona-Situation hingekriegt haben“. Die digitale Welt sei auch schon für die Kinder sehr wichtig. Beim DRK wolle man gerne einen Beitrag leisten, dass die Technik nicht nur zum Daddeln genutzt wird, sagte er.
Mit 7.173 Euro unterstützte die Stiftung Lausitzer Braunkohle das Projekt. Mit dem Geld konnten zehn kindgerechte Tablet-Computer und die dazugehörige Software angeschafft werden. Anfangs sei sie ein bisschen aufgeregt gewesen, wie das Projekt ankommt, gestand Sabine Brumma von der Stiftung. Dass „alle Teile heilgeblieben sind und niemand entnervt sein Tablet an die Wand geworfen hat“, sei ein gutes Zeichen, sagte sie am Ende lachend. Deutlich ernster fügte sie hinzu, dass Vorschulkinder damit einen Lernvorsprung beim Start in die Grundschule hätten. Einig waren sich die Erwachsenen an jenem Nachmittag, dass das Projekt unbedingt fortgesetzt werden sollte. Eine Mutti, deren Zwillinge ebenfalls gerne zum Projektabschluss gekommen wären, in der gleichen Zeit aber ihre Seepferdchen-Prüfung ablegten, fasste es mit den Worten zusammen: „Es war das Beste, was die Kinder in der Vorbereitung auf die Schule machen konnten.“ Dafür gab es rundum Zustimmung.
Quelle: Sächsische Zeitung, Lokalausgabe Weißwasser vom 20.09.2022