Die kleinen Kräuter-Experten
DRK-Kinderhaus Sonnenschein will mit seinem Projekt im Wohngebiet ausstrahlen
WEISSWASSER/BAD MUSKAU Bevor man losgärtnert, braucht es Inspiration.
Und wo kann man sich die besser holen als im Gartenreich vom Fürsten Pückler. Am Dienstag schauen sich deshalb Mitarbeiter des DRK-Kinderhauses Sonnenschein aus Weißwasser,Ehrenamtler, zwölf Kinder und Muttis, Vatis, Omas die Schlossgärtnerei in Bad Muskau an. Anlass ist das neue Projekt der Kita in freier Trägerschaft. Sie haben sich an der Aktion Mensch erfolgreich beteiligt.5000 Euro konnten sie für das Projekt „Kleine Kräutergärtner“ bekommen.
Die Idee dafür ist im Team der Erzieher und Mitarbeiter entstanden, so Erzieherin Heike Marko. Hintergrund ist, dass zwei neue Kräuterhochbeete im Außengelände der Kita angelegt werden sollen. Doch es soll um mehr gehen, als den eigentlichen Aufbau der Beete in Eigenregie mit Unterstützung von Handwerkern. Die Kita soll sozusagen ausstrahlen. „Wir sind mitten im Wohngebiet“, sagt Erzieherin Ines Puschmann. Und diesem Sozialraum will sich die Einrichtung im Rahmen des neuen Projektes noch mehr öffnen. Familien aus dem im Umfeld angrenzenden Wohngebiet soll somit die Möglichkeit gegeben werden, sich gemeinsam mit ihren Kindern im Bereich Garten oder Gartengestaltung zu betätigen.Doch bis es soweit ist, geht es ums Eindrücke sammeln. Was wächst hier im Garten. In der Schlossgärtnerei nämlich auch „Petersierie“. Und büschelweise, wie die vierjährige Hanna Koschkar der neugierigen Reporterin zeigt. Sie schmeckt gut, wie das Mädchen, zusammen mit der fünfjährigen Emma findet. Emma entpuppt sich als Kräuter-Fachfrau. Sie kennt Rosmarin, Pfefferminze und Zitronenmelisse. Nicht von ungefähr. Emma kennt das von zu Hause. Aber nicht alle Kinder können in ihrem Heim und mit ihren Eltern diese Erfahrung sammeln. Auch deshalb will die Kita das Projekt mit viel Leben erfüllen. In Balkonkästen werden die Kräuter vorgezogen, die später in die Hochbeete wandern sollen. Die Kräuter werden nicht nur in der Kita bei Frühstück und Versper verarbeitet, sondern sollen auch an die Eltern weitergereicht werden, die sich in das Projekt mit einbringen. Eine davon ist Jenny Puschmann. Ihr sechsjähriger Sohn Pepe besucht den Sonnenschein. „Ich finde es gut, wenn sich die Kinder draußen betätigen. Sie hocken viel zu oft in den Zimmern“, erklärt die Mutti. Außerdem erfahren die Mädchen und Jungen so, wo die Sachen wachsen, die sie essen. Was man so alles auf den Tisch zaubern kann, dass kosten die künftigen Gärtner dann noch in der Hermanstheke bevor es wieder zurückgeht. Der Tag hatte schon erlebnisreich angefangen. Mit der Waldeisenbahn ging es in den Badepark.
Quelle: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Weißwasser vom 24.10.2019