Tag der Vermissten – Suchdienst des DRK
Am Sonntag, den 30. August, ist der internationale Tag der Vermissten
Auch 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges forschen immer noch viele Menschen in Deutschland nach dem Schicksal vermisster Angehöriger. Das DRK in Sachsen hält dafür in einem Großteil der Kreisverbände einen Suchdienst vor, so auch in Weißwasser. „Als oberstes Ziel bei der Suche steht dabei zwar die Familienzusammenführung, doch mittlerweile ist es vor allem die Enkelgeneration, die nach dem Schicksal ihrer Großeltern forscht. Dabei geht es zumeist um das Schließen einer Lücke in der Familiengeschichte.“
Das DRK ermöglicht darüber hinaus auch die Suche nach Angehörigen in aktuellen internationalen Konflikten - weltweit verschwinden Millionen von Menschen bei bewaffneten Konflikten, durch Katastrophen oder Vertreibung. Niemand kennt die genaue Zahl.
Aber auch bei sonstigen weniger dramatischen Kontaktverlusten hilft das DRK. Da Privatpersonen bei Familienangelegenheiten häufig selbst keine Auskunft von Ämtern erhalten, übernimmt hier die Beratungsstelle meist den Erstkontakt zu Meldebehörden, Standesämtern, Archiven und anderen Behörden. Da Archive zunehmend Gebühren verlangen, beschränkt sich hier die Beratung darauf, den Suchenden Hilfestellung zur Eigeninitiative zu geben. „Diese Auskünfte sind aber oftmals bereits eine große Hilfe und führen zu einer Kontaktaufnahme.“
Für Katastrophen in Deutschland betreibt das DRK ehrenamtlich besetzte „Personenauskunftsstellen“. Diese kommen bei Notlagen, wie bei der Elbeflut aber auch bei kleineren lokalen Ereignissen, wie z. B. Busunglücke, Evakuierungen, zum Einsatz. Sie registrieren Verletzte, Evakuierte und Helfer und sorgen für den Informationsfluss.
Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes ist Teil des weltweiten Netzwerkes der Suchdienste der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).
Hintergrund:
Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes wurde 1945 gegründet. Der ursprüngliche Auftrag des Suchdienstes ergibt sich aus dem humanitären Völkerrecht. Danach haben Familien während bewaffneter Konflikte das Recht, das Schicksal ihrer vermissten Angehörigen zu erfahren. Die Genfer Abkommen verpflichten die an einem Konflikt beteiligten Parteien dazu, die vom Gegner als vermisst gemeldeten Personen zu suchen. Gemeinsam mit Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in der ganzen Welt setzt sich der DRK-Suchdienst im Auftrag der Bundesregierung in Kriegen und Katastrophen dafür ein, das Schicksal von Vermissten zu klären und den Kontakt zu ihren Angehörigen wiederherzustellen.
Möchten Sie weitere Informationen oder haben Sie ein Suchanliegen, dann wenden Sie sich bitte an die:
Suchdienst-Beratungsstelle
Fr.-Bodelschwingh-Str. 15
02943 Weißwasser
Telefon: 03576 247030