Brauchtum erleben am Rande des Tagebaus
In den Dörfern rund um das Kirchspiel Schleife beginnt nun die Vorosterzeit. Vielerorts öffnen Oster- oder Frühjahrsmärkte mit vielen Attraktionen ihre Pforten. Doch wer kennt eigentlich noch die alten Bräuche und Traditionen die eng mit den hier lebenden Sorben verbunden sind?
Im DRK Kinderhaus „Sonnenschein“ in Weißwasser machten wir die Kinder neugierig. Sie wollten mehr erfahren über die Osterbräuche.
In den vergangenen Jahren nutzten wir schon das Angebot des Njepila-Hof e. V. in Rohne zum Ostereiermalen. Aber nun wollten wir noch mehr wissen.
Ein Ausflug wurde geplant und der Bus brachte uns bis fast vor die Haustür des Njepilahofes. Und die Sonne lachte vom Himmel. Frau Krautz in einer sorbischen Tracht und Herr Richter begrüßten uns schon mit Dobre ranje (Guten Morgen).
Gespannt lauschten wir den Worten der beiden, wie Ostereier verziert werden, warum dieser Brauch entstand und was die Muster auf den bemalten Eiern zu bedeuten hatten. Die Sorbenstube zeigte den Kindern und Erziehern ein Stück vom Leben der Sorben in ganz früherer Zeit.
Und nun durften wir noch mehr Bräuche erleben. Die Mädchen gingen mit Frau Krautz an die Struga – ein kleiner Bach im Ort – und sie sollten nun mit einem Krug das Osterwasser schöpfen. Na hoffentlich wird das kein Plapperwasser! Denn die Jungs hatten sich versteckt um sie zu erschrecken.
Danach gab es eine kleine Stärkung, nämlich die Ostersemmel und abschließend hatten alle viel Spaß beim Waleien. Frau Krautz machte diese Bräuche so erlebbar, es war einfach wunderbar. Und zum Abschied gab es mit dem Akkordeon noch ein sorbisches Lied.
Die Kinder und Erzieher bedanken sich sehr für diesen außergewöhnlichen und sehr tollen Vormittag.