Schwieriges Jahr liegt hinter dem DRK
Deutsches Rotes Kreuz. Mit einer Danke-Schön-Veranstaltung bedankt sich der Kreisverband bei Ehren- und Hauptamtlichen des DRK Weißwasser. Und es gibt auch eine Verdienst-Medaille des Landesverbandes. Von Christian Köhler
Jeder Verband und jeder Verein hat eine gute Seele, die alles zusammenhält. „Bei uns ist das Monika Lange“, erzählt Barbara Koschkar, Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes in Weißwasser. Gemeinsam mit dem Vorstand sind heute alle Mitarbeiter und Ehrenamtler eingeladen. „Hinter uns liegt ein anstrengendes Jahr. Und 2020 mussten wir wegen Corona die Veranstaltung ja absagen“, sagt auch Maik Warich, Mitglied des Vorstandes.
"Sie ist einfach unsere gute Seele und deshalb haben wir sie auch für die Verleihung vorgeschlagen".
Barbara Koschkar
Vorsitzende DRK-Kreisverband
Seit 1975 beim DRK
Monika Lange selbst weiß noch nicht, dass ihr gleich der Präsident des DRK Landesverbandes Sachsen, Holger Löser, die Verdienstmedaille des Verbandes überreichen wird. „Ich habe gehört, es gibt hier eine ganz Engagierte“, ruft er in die Runde. Da ist Monika Lange noch am Eingang, begrüßt Mitarbeiter, Helfer und Ehrenamtler. Dass nun sie zum Vorstand gerufen wird, kann sie zunächst gar nicht glauben.
„Ich bin seit 1975 beim DRK in Weißwasser“, erzählt sie der Rundschau. Damals habe eigentlich alles „ganz harmlos“ angefangen. „Wir wollten gemeinsam mit Freunden einen Moped-Führerschein machen. Und bei der Schulung für lebensrettende Maßnahmen haben wir uns gedacht, dem Ortsverband beizutreten“, erinnert sich Monika Lange. Schnell ist sie Vorsitzende des Jugend-Rot-Kreuzes in Weißwasser geworden, hat etliche Jahre im Ehrenamt geholfen, organisiert und unterstützt, wo Hilfe eben gebraucht wurde. „Und ich bin auch nach der Wende beim DRK geblieben“, sagt sie stolz.
15 Jahre später, 2005, hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht. „Ich bin seitdem hauptamtlich im Kreisverband tätig, kümmere mich um Weiterbildungen, bin für die Blutspenden im Altkreis verantwortlich und kümmere mich um die Öffentlichkeitsarbeit“, sagt sie. Und wie fleißig und engagiert sie zu Werke geht, dass rechnet ihr auch der Vorstand hoch an. „Sie ist einfach unsere gute Seele und deshalb haben wir sie auch für die Verleihung vorgeschlagen“, sagt Barbara Koschkar.
Leistungen auch fürs Umland
Ihr und dem Präsidium ist es zudem ein Bedürfnis, sich für die geleistete Arbeit bei allen zu bedanken. Immerhin sind im Kreisverband 80 Mitarbeiter beschäftigt, rund 240 bringen sich ehrenamtlich ein. Rettungsdienst, Katastrophenschutz, Kita-Betrieb und Familienzentrum erbringen Leistungen für die Stadtgesellschaft, „was enorm wichtig ist“, meint DRK-Präsident Holger Löser.
Zudem ist durch die Ansiedlung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ein schneller Umzug der DRK-Geschäftsstelle in Weißwasser nötig geworden, „was wir zurückblickend wirklich gut gemeistert haben“, sagt Barbara Koschkar. Derzeit ist an der Berliner Straße das Corona-Testzentrum in Betrieb, „was wir auch weiter betreiben wollen“, erklärt Maik Warich. Die Befürchtung nämlich ist: Nach der Urlaubszeit könnten die Fallzahlen wieder ansteigen, „und schon jetzt sehen wir ja, wie sie durch die Delta-Variante ansteigen“, so Warich weiter.
Sven Staub, Präsident des DRK in Weißwasser, nutzt zudem die Gelegenheit, auf Problemlagen hinzuweisen: „Gerade im Katastrophenschutz geht uns der Nachwuchs verloren“, erzählt er. Dabei wolle das DRK keine Konkurrenz zur Feuerwehr, „aber ich bin mir sicher, dass die Jugend auch bei uns jede Menge lernen kann“.
Wer sich also für die Arbeit des DRK oder des Katastrophenschutzes interessiert, könne sich jederzeit melden. Und wer weiß, ob da nicht auch Verdienstmedaillen für neue Mitglieder zu vergeben sind, so wie für Monika Lange, die noch weiter beim DRK ihren Dienst verrichtet.
Quelle: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Weißwasser vom 27.07.2021