Vorgezogene Bescherung für die Flüchtlingsfamilien
Ilona Donath betreut die Asylbewerber in Weißwasser. Für die Kinder hatte sie am Mittwoch kleine Geschenke dabei. Von Alexander Buchmann.
Ruhe und Frieden, dass wünschen sich hierzulande viele Menschen während der Weihnachtsfeiertage. Beides hoffen wahrscheinlich auch die Flüchtlinge zu finden, die nach Deutschland kommen, um hier Asyl zu suchen. 55 von ihnen leben nach Angaben des Landkreises derzeit in verschiedenen Wohnungen in Weißwasser. Etwa 100 könnten es insgesamt werden. Für ihre Betreuung ist Ilona Donath vom örtlichen Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes zuständig. Dazu besucht sie die Familien mehrmals pro Woche. Am Mittwoch hatte sie für die Kleinen einige Überraschungen dabei.
Ende September sind die ersten Flüchtlingsfamilien in Weißwasser angekommen. Sie kommen aus Serbien, Georgien, dem Kosovo, Libyen, dem Libanon und Syrien und waren zuvor in einem Heim in Löbau untergebracht. In Weißwasser ist das DRK für die Betreuung der Familien zuständig, die in Wohnungen der WBG leben. Diese sind lediglich mit einigen Möbeln und den nötigen Elektrogeräten wie Waschmaschine, Kühlschrank und Herd ausgestattet. Den Rest müssen sich die Flüchtlinge selbst kaufen, beispielsweise im Sozialmarkt.
Bei Aufgaben wie diesen hilft ihnen Ilona Donath. Nachdem anfangs vor allem Verwaltungsangelegenheiten wie die Anmeldung im Rathaus und das Einrichten eines Bankkontos zu den Aufgaben der DRK-Mitarbeiterin gehörten, geht es nun vor allem um die alltäglichen Probleme der Familien. „Ich gehe zwei bis dreimal pro Woche in die Familien um nachzufragen, ob alles in Ordnung ist und sie irgendwelche Behördenpost erhalten haben“, sagt Ilona Donath. Außerdem spreche sie noch mit den Nachbarn, ob es irgendwelche Probleme gebe. „Bis jetzt hat aber alles sehr gut geklappt“, erklärt Ilona Donath. Am Mittwoch war der Anlass des Besuches aber ein anderer. Eine Klasse von Auszubildenden des Beruflichen Schulzentrums Konrad Zuse in Hoyerswerda hatte Geschenke für die Flüchtlinge gesammelt und dem DRK gespendet. Diese sind nun verteilt worden. Zusätzlich haben die Kinder noch Socken, Mützen und Schals erhalten, die im sogenannten Seniorenkompetenzzentrum des DRK gestrickt wurden. Außerdem konnten durch eine Spende des Rotary Club Weißwasser noch Gutscheine für ein Bekleidungsgeschäft verteilt werden.
Begleitet wurde Ilona Donath bei der Aktion von Simone Awata, die das DRK ehrenamtlich unterstützt und auch als Dolmetscherin hilft. Sie ist eine von insgesamt vier ehrenamtlichen Mitarbeitern. Die anderen drei sind ehemalige Lehrerinnen, die jeweils einmal pro Woche den Erwachsenen und den Kindern Deutsch beibringen. Der Deutschunterricht für die Kinder im Korczak-Haus ist dabei nur zur Überbrückung gedacht. Denn während die Kinder der Unterstufe bereits seit Oktober in der Pestalozzi-Grundschule lernen, können die Kinder der Mittelstufe erst ab dem 12. Januar die Bruno-Bürgel-Oberschule besuchen. „Ich bin froh, dass es endlich geklappt hat“, sagt Ilona Donath. In der Schule erhalten die Kinder zunächst Unterricht in „Deutsch als Zweitsprache“ und werden anschließend auf die anderen Klassen verteilt.
Vonseiten des Landkreises sei man dankbar für die geleistete Arbeit von Ilona Donath und den ehrenamtlichen Helfern. Das teilt das Büro des Landrats auf Nachfrage der SZ mit.
Quelle: Sächsische Zeitung, Ausgabe Weißwasser vom 17.12.2014